Der fruchtbare Lößboden, die zahlreichen Wasserläufe in der Umgebung von Mengen und das angenehme Klima boten bereits für die ersten Bauern eine günstige Siedlungsgrundlage. Der Brunnengraben und der Riedgraben durchfließen von Osten nach Nordwesten den Rand einer Lößanwehung, die den Tuniberg mit der Vorbergzone des Schwarzwalds verbindet. Zusammen mit seitlichen Zuflüssen und einem See garantierten sie den Menschen eine gute und gesicherte Wasserversorgung.Bekannt ist diese Landschaft unter dem Namen „Mengener Brücke“.
Die Kelten sind die ersten Völker nördlich der Alpen, deren Namen überliefert ist. Neben einer Spezialisierung des Handwerks und der steigenden Bedeutung des Fernhandels entwickelte sich eine hierarchisch gegliederte Gesellschaft, die überwiegend agrarisch geprägt war. 1973/74 wurde im Neubaugebiet von Mengen die bis heute größte frühkeltische Talsiedlung im Gewann Löchleacker und Hofstatt ausgegraben.
Die Römer
Die römische Besiedlung in Mengen war rein ziviler Natur. Hier wurden die „Verdienten Soldaten“ nach dem Ende ihrer Dienstzeit angesiedelt. In und um Mengen entstanden zahlreiche nachgewiesene Gutshöfe von 10 bis 35 ha, sogenannte „villaerusticae“. Sie produzierten Weizen, Roggen und Gerste und betrieben auch Viehzucht. Schlackenfunde auf dem Gewann „Brunnengraben“ belegen, dass hier auch Bohnerze zu reinem Eisen verhüttet wurden.
Frühe Alamannen in Mengen
Nach archäologischen Quellen reichen die Anfänge des frühmittelalterlichen Ortes sogar bis in das 4. Jahrhundert nach Chr. zurück, als die Römer sich bis an die Rheingrenze zurückgezogen hatten. Danach siedelten sich Germanen in ganz Südwestdeutschland an, die von den Römern als Alamannen bezeichnet wurden. Der Name bedeutet so viel wie "alle Männer", die sich hier mit ihren Familien aus den verschiedensten Regionen des heutigen Nord- und Osteuropas niedergelassen haben. Es konnten im Südwesten des heutigen Ortes entlang des Brunnengrabens Spuren mehrerer Gehöfte und zwei Gräber in den Jahren 1973/74 ausgegraben werden.
Enthüllung der Lehrtafel:„Frühe Alamannen in Mengen“ mit Landrätin D. Störr-Ritter 2012
In Zusammenarbeit mit dem Geschichtsverein wurden weitere Lehrtafeln für die Zeitepochen Steinzeit und Bronzezeit aufgestellt.
Frühes Mittelalter
Hier in Mengen, vor allem auf der Lößanwehung nördlich des Ortes, auf der „Mengener Brücke“ hat man 1932-36 und 1973/74 den größten frühmittelalterlichen Friedhof zwischen Schwarzwald und Oberrhein erforscht - mit fast 1000 Gräbern, die im Zeitraum vom späten 5. bis frühen 8. Jahrhundert entstanden sind.
Textilreste, Grabbeigaben wie Schmuck oder Waffen verraten dem Experten etwas über Gesellschaft, Lebensweise, Religion und Gesundheit in der damaligen Zeit. So fand man in Frauengräbern einige Perlenketten, Haarpfeile, Fibeln u.ä. Bei Männergräbern waren Gürtel mit Schnallen und Beschlägen, Pfeil und Bogen, Lanzen, Hiebwaffen und Sporen bei dem Toten zu finden. Auch Kindergräber waren nicht so selten. Selbst Pferdegräber gab es.
„Zahlreiche Importgegenstände in den Gräbern lassen auf rege Handelsbeziehungen der Mengener Bevölkerung schließen. Dabei ist die Nähe zum Rhein als wichtige Handelsroute besonders wichtig. Auf welche Weise so außergewöhnliche Stücke wie die byzantinische „Fibel“ nach Mengen gelangten, war dabei nicht zu klären. (…) Mengen muss im frühen Mittelalter überregional von Bedeutung gewesen sein bzw. eine besondere Anziehung ausgeübt haben, was die Menschen veranlasste, dort zu siedeln.“
(Susanne Walter: Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Mengen, Kr. Breisgau-Hochschwarzwald 2008, S.215)